Ende Juli flogen die Künstler Klaus Klinger und Kai Teschner mit Familie nach Windhoek um die Partnerwandbilder zusammen mit den KünstlerInnen aus Namibia zu malen. Klaus Klinger und Natasha Beukes arbeiteten im Mai 2001 gemeinsam in Gelsenkirchen.
3 Wochen wohnten sie in dem Haus von Natasha in Katutura, einem Viertel von Windhoek in dem ausschließlich schwarze Afrikaner wohnen.
Die die Trennung zwischen Schwarz und Weiss ist immer noch sehr stark. So wurde es von einigen "Weissen" als sehr merkwürdig angesehen, das die "weissen Künstler" wirklich in Katutura leben. Etwas, was sie selber nie tun würden. Zwei Welten, die nicht nur ökonomisch grosse Unterschiede zeigen, auch die Kommunikation zwischen Schwarz und Weiss ist noch sehr eingeschränkt.
Der prozentuale Anteil der "Weissen" an der Bevölkerung ist ungefähr 7 Prozent, aber das Land und die ökonomische Macht fest in deren Händen. Selbst die Nationalgalerie wird nur von "Weissen" geleitet. So war es sicherlich etwas ganz Neues, was wir dort "Schwarz und Weiss" zusammen versuchten. Beide Wandbilder reflektieren diese Zusammenarbeit.
Das Wandbild von Klaus Klinger und Natasha Beukes entwickelte sich aus der Diskussion um das "Schutztruppen - Monument" Ein stolzes Reiterstandbild, das über der Stadt ausschliesslich der "Tapferen deutschen Krieger" gedenkt, die zwischen 1903 - 1908 Tausende von Herreros, Frauen und Kinder umgebracht haben, um das Land für Kaiser und Reich zu retten. Lange besteht schon die Diskussion, was mit dem militaristischem, rassistischem Monument passieren soll - es abreißen, ins Museum stellen oder der deutschen Botschaft zurückschenken. Symbolisch wird das Monument auf dem Wandbild durch einen Hasen ersetzt, für eine neue, friedliche Kultur, die es zu suchen und zu entwickeln gilt. Auf der Gedenkplatte steht jetzt ein Gedicht von dem schwarzen Künstler Sandile.
Es gab sehr kontroverse Reaktionen darauf, wochenlange diskussionen und Beschimpfungen in der deutschsprachigen Zeitung dort, aber es ist ein Anstoß zur Diskussion, die heute nicht nur in Namibia wichtig ist.
Es wunderte uns nicht, das das Projekt, nachdem Stephan Beyer als Koordinator seine Arbeit beendete, ausschließlich von den Künstlern selbst organisiert wurde und von offizieller Seite ( sprich Weiss) keine Unterstützung mehr kam.